Jom haSchoah

Der zweite Contest-Tag der BOI fällt dieses Jahr in Palanga mit Jom haSchoah zusammen, dem seit 1953 begangenen Gedenktag an die Schoah. Die Kleinstadt Palanga wurde am ersten Tag des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion, dem 22. Juni 1941, von deutschen Truppen eingenommen, woraufhin die Verfolgung des jüdischen Bevölkerungsteils unmittelbar einsetzte. Damals war Palanga bereits als Reiseort etabliert, sodass neben den jüdischen Ansässigen auch für ein Pionierlager angereiste Jugendliche betroffen waren, welches am selben Tag von den Deutschen bombardiert wurde. Bereits am 27. Juni erschoss die Gestapo mindestens 105 jüdische Männer in den Dünen im Süden der Stadt. 200–300 jüdische Frauen und Kinder wurden dann am 12. Oktober 1941 im Wald im Nordosten Palangas ermordet. Mit dem Jahr 1941 und dem deutsch-sowjetischen Krieg ging die nationalsozialistische Verfolgungspolitik gegen die jüdische Bevölkerung im deutschen Einflussbereich zur gezielten und systematischen physischen Auslöschung über.

Gedenkstein an die Massenerschießung vom 27. Juni 1941, gelegen im Birute-Park nahe dem Ort des Ereignisses.

Gedenkstein an die Massenerschießung vom 27. Juni 1941, gelegen im Birute-Park nahe dem Ort des Ereignisses.

Zur Schoah in Palanga siehe beispielsweise Arūnas Bubnys: Holocaust in Lithuanian Province in 1941, S. 43–45.

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