Gold und Bronze in Polen

April 28th, 2025

Der heutige Tag begann mit einer Exkursion zur Burg Gollub. Diese hat die Form eines großen Würfels und enthält darin alles, was eine echte Burg so braucht: Einen dunklen Kerker, hinter Gemälden versteckte Geheimgänge und natürlich die obligatorischen Waffensammlungen. Höhepunkt des Ausflugs war aber die Aufführung einer sehr kleinen Schar von Reitern, die sich in der Tradition der Polnischen Flügelhusaren sahen.

Diese Rüstung hat genau die richtige Größe für Shuheng.

Zhuoyu mussten wir leider in der Burg zurücklassen. Spenden sie hier, um sie frei zu kaufen.

Passenderweise wurde der dazugehörige Vortrag nicht auf Englisch gehalten. Laut der Übersetzung unseres Local Guides Kamil prahlte der Anführer vor allem damit, wie viele Menschen man mit so einer Husarenlanze gleichzeitig aufspießen kann (und zwar beunruhigend viele). Vermutlich aus hygienischen Gründen führten die stolzen Kavalleristen das aber nur mit Metallringen und Kohlköpfen vor.

Nach dem spannenden Kampf „Lanze vs. Kohlkopf“ hieß es noch „Säbel vs. Apfel“.

Zurück in Toruń konnten sich die Teilnehmenden noch ein letztes Mal in der Stadt umsehen und mit Cola und Souveniers eindecken. Abends ging es zur sehr festlich gestalteten und von wirklich exzellenten musikalischen Einlagen des polnischen Olympiadenteams(!) umrahmten Closing Ceremony.

Die sehr guten Leistungen der deutschen Delegation schlugen sich in drei Bronzemedaillen für Kevin, Pascal und Efe nieder, während Maksym und Shuheng ihre wohlverdienten Goldmedaillen in Empfang nahmen. Die meisten Punkte erzielte Daniel Weber aus Israel, der sogar die maximale Punktzahl erreichte. Weil Israel nur als Gastland an der BOI teilnimmt, wurde Michał Wolny aus Polen zum offiziellen Sieger gekürt – auf diesen hat Maksym gerade einmal 25 Punkte Rückstand.

vlnr.: Zhuoyu Du, Efe Bilgin, Kevin Haocheng Gong, Pascal Atzler, Shuheng Wei, Maksym Shvedchenko

Und hier die gesamte Delegation mit Teamleitung und Local Guide.

Damit endet die diesjähre Baltische Informatik-Olympiade. Morgen verabschieden wir uns (sehr) früh aus Toruń und nehmen viele schöne Erinnerungen mit auf die Heimreise. Die nächste Olympiade ist dann die Zentraleuropäische Informatik-Olympiade in Rumänien.

Astronomisch große Punktzahlen

April 27th, 2025

Im zweiten Contest konnten die deutschen Teilnehmenden die guten Ergebnisse von gestern sogar noch steigern! Heute mussten sie möglichst wenige Lebkuchenkekse kaufen, die Notizen von Kopernikus interpretieren und als Stadtplaner tätig werden. Kevin verbesserte sich auf einen Bronzerang, auf dem sich Pascal und Efe weiterhin behaupten konnten. Shuheng ergatterte genau wie Maksym eine Goldmedaille. Dieser stand am Ende auf einem starken dritten Platz! Zhuoyu tat sich etwas schwerer, aber auch sie konnte an beiden Tagen Punkte erzielen.

Dieses Teleskop ist ziemlich groß.

Nach diesem anstrengenden Vormittag fand eine Exkursion zum astronomischen Observatorium der Universität statt – überraschenderweise ganz ohne Anspielungen auf Kopernikus. Hier erfuhren wir so einiges über den aktuellen Forschungsstand der Astronomie, von Harvard für genau 99 Jahre verliehene Teleskope (die bald zurückgegeben werden müssten) sowie eine maßstabsgetreue Darstellung unseres Sonnensystems. Der Tag endete schließlich mit einer bösen Überraschung für unsere Guides: Etwa ein Fünftel der Teilnehmenden war versehentlich im Observatorium zurückgelassen worden…

Und hier eine gerade in Wartung befindliche Version, die von Studierenden zusammengebaut wurde. Kurioserweise im Geheimen, und zwar gegen der Willen der Verantwortlichen.

Sagenhafte Ergebnisse in einer sagenumwobenen Stadt

April 26th, 2025

Der erste Contest ist nun vorüber. Die Teilnehmenden mussten ein kompliziertes Akronym erraten, eine Stadttour planen und den merkwürdigen Initiationsritus der WG im schiefen Turm von Toruń überstehen. Darin war das deutsche Team ziemlich gut: Aktuell liegen Efe und Pascal in den Bronzerängen, während Shuheng sogar auf dem (geteilten) besten Silberrang steht. Maksym beendet den Tag mit einem starken vierten Platz und bekäme damit aktuell eine Goldmedaille! Das gesamte Ranking lässt sich weiterhin unter https://ranking.boi25.pl/ einsehen.

Allerdings waren die Aufgaben heute verhältnismäßig schwer, weswegen insgesamt wenig Punkte vergeben wurden und die Punktzahlen nahe beieinander liegen. Kevin und Zhuoyu haben also noch gute Chancen, ihren geringen Rückstand aufzuholen.

Diese überdimensionierten Bauklötze sind eigentlich Teil eines mathematischen Rätsels. Kevin und Maksym versuchen sich jedoch lieber im Bauingenieurwesen.

Nachmittags durften sich die Teams bei einer Schnitzeljagd durch die Stadt entspannen. Diese wurde zwar nicht von ihren Algorithmen geplant, aber den schiefen Turm von Toruń gibt es tatsächlich. Wenn man sich an dessen Wand lehnen kann, ohne umzufallen, dann ist man dem Aberglauben nach nicht zu sehr von Sünden belastet. Das war überraschend schwierig…

Natürlich ist Kopernikus auch im Stadtbild omnipräsent. Hier posiert er für ein Gruppenbild mit Teilnehmenden und Teamleitung.

Auch sonst konnte unser Local Guide Kamil zu fast jeder Ecke der sehr gut erhaltenen und schön begrünten Altstadt eine Anekdote oder Legende erzählen: So kann man beispielsweise eine Hundestatue auf verschiedene Arten streicheln, um wahlweise Weisheit, Liebe oder Geld zu erhalten (bei letzterem sollte man aber nicht zu gierig sein). Es gibt sogar eine eigene Version des Rattenfängers von Hameln: In Toruń wurden aus den Ratten Frösche und aus der Pfeife eine Fiedel.

Für die Schnitzeljagd mussten die Teilnehmenden kreative Fotos anfertigen. Hier soll das Seeungeheuer Kamil eingefangen werden.

Mit seiner imaginären Fiedel betört Efe eine ganz besonders enthusiastische Gruppe von Fröschen.

Morgen geht es dann weiter mit dem zweiten Contest. Genau wie heute auch wird es eine Stunde nach Beginn möglich sein, diesen per Live-Ranking zu verfolgen.

Tag 1 in Toruń

April 25th, 2025

Sehr gestresst, aber mit überraschend wenig Verspätung sind wir gestern in Toruń in Polen angekommen! (Hier einen Standardwitz über die Deutsche Bahn einfügen). In der Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus werden wir in den nächsten Tagen an der 31. Baltischen Informatik-Olympiade teilnehmen.

Das Team beim Warten in Berlin…

… und in etwas offiziellerer Kleidung nach der Ankunft. Von links nach rechts: Efe, Shuheng, Kevin, Pascal, Zhuoyu und Maksym

Für so eine Olympiade muss man natürlich trainieren. Normalerweise stellen wir uns darunter etwas anderes vor als Maksym im Keller des Hotels.

Heute begann die BOI ganz offiziell mit der Eröffnungszeremonie. Nach den obligatorischen Grußworten bestand diese hauptsächlich aus einem Vortrag, der vom ehemaligen polnischen Teilnehmer Adam Gąsienica-Samek gehalten wurde und in dem es um Contest-Strategien ging. Eine von mehreren aus Erfahrung geborenen Kernbotschaften: Für die eigene Platzierung kann es hilfreich sein, wenn die Konkurrenz disqualifiziert wird…

Ber der Eröffnungszeremonie wurde mehrmals über Lebkuchen gesprochen – die waren dann aber auch ganz gut. Natürlich ist dies kein Foodblog!

Danach war es Zeit für jede Menge Lebkuchen, jede Menge kulturellen Austausch und epische Kämpfe am Tischkicker. Wie sich herausstellte, ist ein Kartenspiel, das Teile der Teamleitung auf der CEOI 2023 gelernt und auf der CEOI 2024 weitergegeben hatten, innerhalb des polnischen Teams inzwischen als „Stupid German Game“ bekannt.

Nachmittags fand die Practice Session statt. Die Contestants konnten sich also mit den Räumlichkeiten und dem System vertraut machen. Der erste Contest wird morgen um 9 Uhr starten – etwa eine Stunde nach Beginn kann man das Ranking live unter https://ranking.boi25.pl/ verfolgen.

Pascal ist auch in der Practice Session voll konzentriert.

Restliche Resultate und Atemberaubender Ausflug

September 7th, 2024

Zunächst einmal die Ergebnisse der diesjährigen IOI:

  • Maksym: Platz 95 mit 157.63+128.5 = 286.13 Punkten, Bronze
  • Simon: Platz 125 mit 157.64+106 = 263.64 Punkten, Bronze
  • Shuheng: Platz 236 mit 123.2+50 = 173.2 Punkten
  • Samuel: Platz 312 mit 23+61 = 84 Punkten

Zudem hat Shuheng noch eine Honourable Mention erhalten, weil er sich nach dem ersten Contest in den Bronzerängen befand. Einige unserer Teilnehmer hätten aufgrund ihrer Fähigkeiten noch deutlich mehr erreichen können, als das Ergebnis zeigt, aber bis auf Simon haben alle Mitglieder des diesjährigen Teams im nächsten Jahr noch einmal die Chance, sich für das Team zu qualifizieren.

Gestern ging es dann 4 Stunden mit dem Bus nach Kairo, zuerst zum Grand Egyptian Museum (in das wir rein durften, obwohl es noch gar nicht offiziell geöffnet ist), und danach zur beeindruckenden Closing Ceremony unter den Pyramiden. Die Tour an den Pyramiden musste leider wegen schlechter Zeitplanung ausfallen, dafür haben wir umso mehr Zeit damit verbracht, ein Gruppenfoto vor den Pyramiden zu machen, auf dem auch alle Logos gut sichtbar sind. Hier noch einige Fotos von gestern:

Der Eingang der Grand Egyptian Museum. Die schwarzen Tafeln nennt man Kartuschen, sie enthalten jeweils den Namen eines Königs oder einer Königin. Der Name Kartusche kommt vom französischen cartouche, Napoleons Soldaten fühlten sich 1798 beim Einmarsch in Ägypten von der ovalen Form wohl an die kleinen Pulverdosen ihrer Gewehre erinnert.

Die Kartusche von Cheops. Den Kreis mit vier Strichen spricht man „ch“ aus, den Vogel „u“/„o“ und die Schlange „f“. Cheops hieß also eigentlich Chufu. Unsere Frage, woher man eigentlich weiß, wie man die Hieroglyphen ausgesprochen hat, konnten wir uns leider bisher nicht beantworten.

Unser zweites Team-Bild. Im Hintergrund sieht man die Chephren-Pyramide.

Das abschließende Abendessen sowie die Closing Ceremony fanden in beeindruckender Atmosphäre unter freiem Himmel statt. Im Hintergrund sieht man links die Mykerinos-Pyramide, rechts die Chephren-Pyramide und unterhalb davon die Sphinx. Geboten wurde gutes Essen, lange Reden, Balletttänze und viele Medaillengewinner.

Medaillenbild mit einer unserer Bronzemedaillen. Die zweite Bronzemedaille ging an Simon, der wegen Krankheit nur online teilnehmen konnte. Von links nach rechts: Shuheng, Maksym (Bronze), Samuel. Im Hintergrund ist links mal wieder die Chephren-Pyramide, auf der rechten Seite sieht man die Cheops-Pyramide sowie unterhalb davon einige kleinere Pyramiden.

Angenehmer Ausflugstag und Erste Ergebnisse

September 5th, 2024

Aktuell läuft der zweite Contest. Live-Scoreboard und Livestream gibt es wieder wie beim ersten Contest.

Nach dem ersten Contest befanden sich Simon und Maksym mit 0,1 Punkten Abstand voneinander in etwa zwischen Silber und Bronze, Shuheng genau auf der Grenze zu Bronze und Samuel etwas weiter unten. Heute ist also noch vieles möglich, wir drücken unseren Teilnehmern die Daumen!

Gestern haben wir einen Tag am Strand verbracht, hier ein Foto:

Ein ganzer Strand nur für die IOI. Hier wurde Beachvolleyball gespielt, Pyramiden gebaut und einige spielten stundenlang im Wasser Schweinchen in der Mitte. Einige Teilnehmer wurden sogar auf Bananenbooten von Jetskis über das Meer gezogen, viele bevorzugten aber auch, einfach im Schatten zu entspannen.

Produktive Practice Session und Optimierbare Opening Ceremony

September 3rd, 2024

Gerade läuft der erste Contest. Unter https://ranking.ioi2024.eg/ kann ein Live-Scoreboard gefunden werden. Auf Facebook gibt es außerdem einen Livestream.

Hier sind noch einige Fotos von der Practice Session und Opening Ceremony gestern:

Maksym in der Practice Session. Zu Beachten sind auch die unzähligen Werbebanner, mit denen das ganze Zelt dekoriert ist.

Samuel in der Practice Session. Zum Glück verlief für unsere Teilnehmer alles reibungslos, andere beschwerten sich etwa über den kalten Wind der Klimaanlage und wackelige Stühle.

Shuheng in der Practice Session. Die Aufgaben der Practice Session hatte er leider schon vor der IOI gelöst, sodass bei der Practice Session dann über weitere schwere Aufgaben nachgedacht wurde.

Mit ca. 30 Reisebussen wurden alle für die Opening Ceremony zur Bibliothek von Alexandria transportiert. Mittagessen wurde auf der Fahrt serviert, sodass sich das Essen als etwas schwierig gestaltete.

Viele Flaggen bei der Opening Ceremony. Leider waren durch die Flaggen bei der Vorstellung der (96!) Länder die Teilnehmer gar nicht zu sehen.

Die Bibliothek von Alexandria. Die dort geplante Führung musste leider wegen schlechter Zeitplanung ausfallen. Die Opening Ceremony fand im Gebäude daneben statt.

Zu später (oder, besser gesagt, sehr früher) Stunde übernehmen die deutschsprachigen Team-Leader die Kontrolle. Interessanterweise haben wir zu acht (Deutschland, Luxemburg, Österreich, Schweiz) deutlich länger gebraucht als viele andere Länder, um die drei Aufgaben zu übersetzen.