… si fa bella figura!” ist der Satz, den ich mir aus einem Italienisch-Kurs von vor etwa zwanzig Jahren am besten gemerkt habe: Mit einer Maschine (genauer: einem Auto) macht man immer einen guten Eindruck. Ein möglicher Zusatz wäre, dass der Eindruck noch besser wird, wenn die “macchina” auch funktioniert. Von daher war der Eindruck, den wir gestern Abend (Nacht) hatten, nicht ganz perfekt. Der neue Prozess des papierlosen Wettbewerbs, indem von Bekanntgabe der Aufgaben über die Übersetzung bis hin zur Veröffentlichung im Contest alles elektronisch sein sollte, scheitert erst einmal daran, dass im Übersetzungsraum der Strom ausfiel – das Licht ging aus, der Server mit den Aufgaben dann auch, und gedruckte Fassungen, die man schon einmal hätte lesen können, gab es nicht. Und das Wiki-basierte Übersetzungssystem wäre eine tolle Innovation gewesen, wenn der Server nicht so überlastet gewesen wäre … So wurde es dann locker 03:45 am Morgen, bis wir die Übersetzungen ordentlich auf dem Server hatten. Ja, das verdient Mitleid! 🙂
Die Verantwortlichen diskutieren die Probleme bei der Übersetzung
Nun denn. Nach einer problemlosen, kurzen Anreise, bei der wir am Flughafen Mailand-Linate direkt einen Bustransport bekamen (andere mussten vier bis fünf Stunden warten, bis sie am Flughafen ankamen), kamen wir wohlbehalten im Garda Village in Sirmione an. Nach einer schönen Eröffnungsfeier mit viel musikalischem Talent (Informatik-Talente können ja durchaus verkraften, dass es auch in anderen Bereichen Begabungen gibt) lieferte die Practice Session erste Eindrücke, eine gewisse erste Konfusion im technischen Bereich eingeschlossen, die aber in der Regel schnell behoben wurde. Schade ist, dass die Unterkunft und der Wettbewerbsort, das Centro Fiera in Montichiari, etwa 45 Minuten Fahrzeit entfernt ist – wobei 45 Minuten dazu führen, dass für eine Fahrt jeweils etwa 2 Stunden im Zeitplan vorgesehen sind. Das bedeutet viel Zeit zur Muße, für ein Nickerchen (etwa nach langen – bzw. kurzen – Übersetzungsnächten) oder tiefe philosophische Gedanken, die bei einer IOI, bei der ständig der Geist Leonardo da Vincis heraufbeschworen wird, besonders angebracht sind.
Das deutsche Team bei der Eröffnungsfeier, kurz vor Beginn (vlnr): Julian Fischer (Deputy Leader), Jannes Münchmeyer, Julian Labeit, Tilmann Bihler und Tobias Lenz