Archive for Juli, 2009

Abschied mit leichtem Gepäck

Montag, Juli 13th, 2009

[Dieses Post stammt vom 14.7., ca. 01:00 Uhr, und wurde versehentlich nicht veröffentlicht. Jetzt (15.7., 10:30) ist es eher ein Nachtrag.]

Eine schöne und stimmungsvolle CEOI geht zu Ende. Ein nettes Team, eine tolle Teamleitung ;-), herzliche und engagierte Gastgeber, überwiegend gutes Wetter – was kann man noch verlangen? Wäre da nicht der knallharte Wettbewerb mit seinen zum Teil extrem schweren Aufgaben gewesen. Hier haben die deutschen, aber auch die große Mehrheit der anderen Teilnehmer ihre Grenzen gesehen. Dabei wären bei der einen oder anderen Aufgabe noch ein paar Punkte mehr drin gewesen, und natürlich muss sich auch die Vorbereitung in Frage stellen lassen.

Aber halt, vor dem Resümee bitte erst einmal die Ergebnisse: Mit je 140 Punkten landeten Oleg Yuschuk und Robert Czechowski gemeinsam auf Platz 18 des 44-köpfigen Teilnehmerfeldes und gewannen je eine Bronzemedaille. Herzlichen Glückwunsch! Max Haslbeck und Eike Müller verpassten die Medaillenränge knapp. Sieger der CEOI 2009 wurde Neal Wu aus den USA (die als Gäste dabei waren), die weiteren Goldmedaillen gingen an Jakub Pachocki aus Polen und den Kroaten Goran Zuzic. Ein ganz großes Kompliment für diese Spitzenleistungen! Die Ergebnisliste ist hoffentlich bald auch im Web zu finden.

Die relativ kurze Zeit bis zur IOI in Bulgarien wird nun zur weiteren Vorbereitung genutzt, in Plovdiv werden die Karten neu gemischt. BOI-Goldmedaillengewinner Fabian Gundlach wird dann auch wieder dabei sein, für den Robert Czechowski allerdings ein sehr guter Vertreter war.

Nun reisen wir ab, mit leicht wehmütigem Rückblick auf die schönen Tage. Danke Rumänien, danke Gastgeber – und auf ein Neues nächstes Jahr bei der CEOI 2010 in Kosice, Slowakei!

Happy Birthday!

Sonntag, Juli 12th, 2009

Die zweite Klausur ist vorbei! Heute wird gefeiert – zumindest der Geburtstag von Team-Mitglied Oleg Yuschuk. Die Aufgaben waren etwas zugänglicher als am ersten Tag und die deutschen Ergebnisse auch etwas besser. Die Betonung liegt allerdings auf “etwas”, und ein kurzer Blick auf die polnische Ergebnisliste ließ uns mal wieder vor Neid erblassen. Erst morgen bei der Preisverleihung werden wir wirklich erfahren, was das bedeutet. Die Wetten gehen in Richtung von zwei Bronzemedaillen.

Das Team weiß noch gar nichts von den Ergebnissen, weil es sich wieder Erholung im Schwimmbad gönnt, welches für die Teamleitung wegen Überfüllung geschlossen ist. Seufz! Aber vielleicht haben sie ja im Wellness-Bereich Roberts Laptop dabei und gönnen sich via WLAN einen Blick auf ioi-training.de. In anderen Bereichen des Lebens erfährt man ja gelegentlich auch wichtige Dinge erst aus der Presse …

Zwischenstand

Samstag, Juli 11th, 2009

Sorry, vom ersten Wettbewerbstag gab es bisher keinen Bericht und keine Fotos: Deputy und Fotograf Martin ging es nicht gut – und das Ergebnis des ersten Tages machte auch nicht wirklich kommunikativ. Zwischen 30 und 70 Punkten gab es für das deutsche Team von wie üblich 300 möglichen. Das hört sich gar nicht gut an, doch vermutlich gab es noch viele andere Teilnehmer mit schwachen Punktzahlen. Die Aufgaben waren ziemlich knackig und überforderten nicht nur das deutsche Team.

Zum Trost war am Nachmittag eine Entspannungsrunde im Wellness-Bereich des Teilnehmerhotels angesagt. Swimming-Pool und Sonnendeck hoben bei schönem Wetter die Stimmung dann doch gewaltig.

Die heutige Exkursion, wie sie bei Olympiaden zwischen den Klausurtagen üblich ist, ging nach Sighisoara, bei den heute dort nur noch in geringer Zahl lebenden Siebenbürger Sachsen Schässburg genannt. Hier lebte einst das in einem früheren Post schon genannte Dracula-Vorbild Vlad Tepes – und auch der Raketenpionier Hermann Oberth.

Morgen geht es in die zweite Klausur. Die meisten Teams hoffen auf “erreichbarere” Aufgaben und damit auch auf höhere Punktzahlen. Und während der Klausur hat die Teamleitung dann vielleicht auch wieder Zeit, ein paar weitere Fotos zu veröffentlichen.

Practice Session Revisited

Freitag, Juli 10th, 2009

Die erste Klausur läuft seit knapp zwei Stunden, die Köpfe werden vermutlich schon rauchen. Damit wir das Team in guter Erinnerung behalten, hier ein Rückblick auf gestern mit Bildern von vergleichsweise entspannten Gesichtern.

Deutsches Team
Deutsches Team nach der Eröffnungsfeier (vlnr): Guide Norina, Eike Müller, Max Haslbeck, Oleg Yuschuk, Robert Czechowski, Teamleiter Dr. Wolfgang Pohl

Bei der Practice Session: Robert, Eike, Max und Oleg
Robert   Eike   Max   Oleg

Das Team mit der deutschen Fahne nach Debugging: Robert

Translating in Transsylvania

Donnerstag, Juli 9th, 2009

Die CEOI 2009 ist eröffnet! Prof. Horia Georgescu, einer der Gründer der CEOI, eröffnete den Wettbewerb heute im Kulturpalast von Tirgu-Mures. Eine beeindruckende Feier in stilvollem Ambiente mit (zu) vielen Reden und vielen kulturellen Einlagen – unter anderem einer “German dance group”: Der Austragungsort ist das Zentrum des Gebietes, in dem früher viele Siebenbürger Sachsen lebten, und immer noch wird deren Kultur gepflegt.

Impressionen aus der Wallachei
Impressionen aus der Wallachei

Die Anreise gestern war leicht abenteuerlich: Etwa 90 Minuten Verspätung ab München, der Anflug auf Cluj durch eine Gewitterfront, und dann zwei Stunden Autofahrt durch die Wallachei (in jedem Sinne 🙂 ), gegen die die Turbulenzen in der Gewitterwolke eher harmlos waren. Am Ziel freute sich das Team über ein nagelneues Hotel mit Swimming Pool, und die Teamleitung wird die knappe Woche in einem deutlich älteren Haus mit nicht funktionierenden Klimaanlagen auch überleben.

Fahnen am Hotel
Fahnen am Hotel – Deutschland steht Kopf

Nachdem es in der Nacht kräftig geregnet hatte, schien dann heute den ganzen Tag die Sonne. Unter diesem guten Vorzeichen verlief – nach der Eröffnungsfeier – die Practice Session ohne Probleme, und auch die Stadtbesichtigung war sehr nett, genau so wie die Guides des deutschen Teams, Alexandra und Norina. Norina war übrigens in der “German Dance Group” als “Mann” mit dabei; daraus möglicherweise abzuleitende Vermutungen gehen fehl.

Krönung der Stadtführung war eine historische Richtigstellung zu Vlad Tepes, auch “der Pfähler” genannt. Der war für seine extrem robusten Arten und Weisen bekannt, Gesetzesbrecher vom Leben zum Tod zu befördern, und als Sohn des Vlad Dracul Vorbild für Bram Stokers “Dracula”. Doch damit geschehe dem “Pfähler” Unrecht: Tepes und sein Gebiet waren Außenposten Europas im Kampf gegen die Ottomanen im 17. Jahrhundert, und nicht zuletzt trug seine Härte dazu bei, diesen Kampf erfolgreich zu bestehen. In gewisser Weise sei also Tepes (einer) der Retter Europas und dessen weiterer Entwicklung, so ein Mitglied des rumänischen Organisationsteams. Nun denn: Kolonialisierung, Weltkriege, Finanzkrise – alles wegen Vlad Tepes? Dann doch lieber als Graf Dracula in die Geschichte eingehen.

Während das Team einen erholsamen Abend erlebt und (hoffentlich) zeitig ins Bett geht, arbeitet die Teamleitung gerade an der Übersetzung der Aufgaben – womit wir dann endlich beim Titel des Posts wären. Verraten wird natürlich nichts; eine gute Möglichkeit, die anspruchsvollen Aufgaben so früh wie möglich zu lesen, bietet der Online-Contest der CEOI.

CEOI 2009: Härtetest in Rumänien

Freitag, Juli 3rd, 2009

Die IOI ist das Ziel, doch die CEOI ist der Weg: Bei der “Central European Olympiad in Informatics” treffen sich einige der besten Teams weltweit zu einem Vorbereitungswettbewerb auf europäischer Ebene. Regelmäßig mit dabei sind u.a. die Polen, die in 2006 und 2007 jeweils den IOI-Gesamtsieger stellten, und die starken Teams aus Rumänien und Kroatien.
In diesem Jahr findet die CEOI im rumänischen Targu Mures statt. Da die Gastgeber außer den sieben CEOI-Stammländern auch Gäste aus Moldawien, Schweiz und den ebenfalls sehr starken USA eingeladen haben, sind insgesamt zehn Teams am Start.
Mitglieder der deutschen Mannschaft sind die IOI-Teilnehmer Max Haslbeck aus Vilshofen, Eike Müller aus Berlin und Oleg Yuschuk aus Wertheim. Außerdem ist Robert Czechowski aus Wiesbaden ins CEOI-Team gerückt, als Vertreteung von Fabian Gundlach aus München, der zeitgleich an der Internationalen Physikolympiade teilnimmt. Wolfgang Pohl und Martin Maas sind als Teamleitung dabei. Die Teilnahme des deutschen Teams darf aus den Mitteln des BWINF nicht mehr finanziert werden und wird in diesem Jahr durch die Firma Omikron ermöglicht.
Die CEOI 2009 beginnt am 8. Juli. Ab dann werden wir hier weiter berichten. Die Ergebnisse werden am 14. Juli feststehen. Wir wünschen dem deutschen Team viel Erfolg!