Archive for the ‘Olympiaden’ Category

Ausflugtag bei der BOI 2014

Dienstag, April 29th, 2014

Der heutige Morgen bereitete uns ein unangenehmes Erwachen: In früher Stunde hieß es, mit dem Bus aufzubrechen zur Kurischen Nehrung. Erster Stopp:  Contestants, Guides und Depütierte fanden sich ausgesetzt in einem surrealen Wald wieder, in dem die Fische auf dem Waldboden schwommen, umgeben von einem Nebel von Insekten, angegriffen von Hitchcock’schen Vögeln – doch mehr von ihnen waren tatsächlich am Leben. Auch die Ordnung der Zeit geriet in diesem Umfeld aus den Fugen, sodass Felix von dannen blieb, bis jeder bereit war, ihn zurückzulassen und auch die ihm nachgeschickten Guides auszusetzen, nur noch zögerte, Angehörige zu informieren, bis dann das Wiedererscheinen all diese Erwartungen zusammenbrechen ließ.

Wie ein Fisch im…

Wie ein Fisch im Wa…

Zweiter Stopp: Erleichtert und heiter ging es zur Großen Toten Düne. Unsere Jugend setzten wir in leichtfüßigem Flug dem Tod der Düne entgegen und wir erlebten einen schönen Frühlingstag, der doch zu Ende ging und uns den Ort nicht heiterer verlassen ließ, vergebens war.

Die Jugend auf der toten Dühne: Paul, Manuel, Gregor, Felix, Moritz, Phillip, Friedrich, Greta, Jonathan (im Uhrzeigersinn)

Die Jugend auf der toten Dühne: Paul, Manuel, Gregor, Felix, Moritz, Phillip, Friedrich, Greta, Jonathan (im Uhrzeigersinn)

Dritter Stopp: Stattlich und feist trat die Gesellschaft von den Stufen des Busses hinab, in den Ort Nida hinein. Viele Wege kreuzten einander bei den die folgenden Stunden vereinnahmenden Suchen und Märschen und Mittagessen in Gruppen, wie von dem Plan vorhergesehen, der uns trieb zwischen Leuchttürmen und deutschsprachigen Gräbern, zwischen profanen Blumen und Heiligen.

Nachspiel: Und sie begannen zu singen, Contestants, Depütierte im Bus, nun vollends den Übergang schaffend vom Musiktheater zum Liedervortrag.

BOI 2014 in Palanga: Zweiter Contest-Tag

Dienstag, April 29th, 2014

Nun ist auch der zweite Contest-Tag vorbei. Der nachmittägliche Ausflug führte fort von der Ostseeküste ins Landesinnere zur ehemaligen sowjetischen Basis Plokštinė für nuklear bestückte Mittelstreckenraketen, in der heute ein Museum zum kalten Krieg untergebracht ist.

Der Teil der Theatertruppe, der mit der sogenannten deutschen Delegation identisch ist, bei einer Pause von der Schauspielerei und Statisterie.

Der Teil der Theatertruppe, der mit der sogenannten deutschen Delegation identisch ist, bei einer Pause von der Schauspielerei und Statisterie.

Der Ausflug bot auch die Gelegenheit, Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht in gekürzter Fassung zu inszenieren: Auf der einen Seite die Enge des Busses, die Verwinkelungen des Tabakladens und die Unübersichtlichkeit in der Anwesenheit der Figuren widerspiegelnd, auf der anderen Seite das Dach eines Raketensilos als Übersteigerung der großen Theaterbühnen mit ihrer Mechanik. Dank und Achtung gilt auch dem Guide Greta für ihr Meistern der Umlaute in der Rede der Hausbesitzerin trotz der geringen Kenntnisse der deutschen Sprache. Desweiteren konnten improvisierte Gesangseinlagen durch Infragestellung gewohnter Vorstellungen von Melodiösität und Gleichmäßigkeit überzeugen.

Beim vormittäglichen Contest konnte Jarosław Kwiecień den ersten Platz in der Gesamtwertung übernehmen. Unter den aus unserer Qualifikation heraus Entsandten landete Felix Bauckholt mit einem zu viert geteilten siebten Platz am weitesten vorne, womit ihn eine Silber-Medaille erwartet.

Jom haSchoah

Montag, April 28th, 2014

Der zweite Contest-Tag der BOI fällt dieses Jahr in Palanga mit Jom haSchoah zusammen, dem seit 1953 begangenen Gedenktag an die Schoah. Die Kleinstadt Palanga wurde am ersten Tag des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion, dem 22. Juni 1941, von deutschen Truppen eingenommen, woraufhin die Verfolgung des jüdischen Bevölkerungsteils unmittelbar einsetzte. Damals war Palanga bereits als Reiseort etabliert, sodass neben den jüdischen Ansässigen auch für ein Pionierlager angereiste Jugendliche betroffen waren, welches am selben Tag von den Deutschen bombardiert wurde. Bereits am 27. Juni erschoss die Gestapo mindestens 105 jüdische Männer in den Dünen im Süden der Stadt. 200–300 jüdische Frauen und Kinder wurden dann am 12. Oktober 1941 im Wald im Nordosten Palangas ermordet. Mit dem Jahr 1941 und dem deutsch-sowjetischen Krieg ging die nationalsozialistische Verfolgungspolitik gegen die jüdische Bevölkerung im deutschen Einflussbereich zur gezielten und systematischen physischen Auslöschung über.

Gedenkstein an die Massenerschießung vom 27. Juni 1941, gelegen im Birute-Park nahe dem Ort des Ereignisses.

Gedenkstein an die Massenerschießung vom 27. Juni 1941, gelegen im Birute-Park nahe dem Ort des Ereignisses.

Zur Schoah in Palanga siehe beispielsweise Arūnas Bubnys: Holocaust in Lithuanian Province in 1941, S. 43–45.

BOI 2014 in Palanga: Erster Contest-Tag

Sonntag, April 27th, 2014

Nach später Ankunft am Freitag am Flughafen von Palanga und Eröffnungszeremonie am Samstag fand heute der erste Contest bei der Baltischen Olympiade 2014 statt.

Friedrich, Paul und begleitender Simon entfliehen sturmartig dem morgendlichen Ostsee-Wasser, erfrischt und motiviert dem Contest entgegen.

Friedrich, Paul und begleitender Simon entfliehen sturmartig dem morgendlichen Ostseewasser, erfrischt und motiviert dem Contest entgegen.

Der erste Contest brachte noch große Häufungen auf einzelnen Punktzahlen. Auf Platz eins steht Konrad Paluszek vom polnischen Team mit der einzigen vollen Punktzahl, gefolgt von Jarosław Kwiecień (ibid.) und Aleksejs  Zajakins vom lettischen Team auf demselben Platz. Aus unserem Qualifikationsbetrieb für die IOI konnte Friedrich Hübner heute am besten abschneiden und Platz neun teilen. Felix Bauckholt, Paul Gölz (als Gastteilnehmer außer Konkurrenz) und Gregor Matl haben wie fünf weitere Contestants genau die Hälfte der Punkte erlangen können, womit sie bislang noch auf einem Silber-Rang stehen.

Eine Schaukel ist kein Kinderspielzeug – da müssen Erwachsene, die Deputees, ran.

Samstag: Eine Schaukel ist kein Kinderspielzeug – da müssen Erwachsene, die Deputees, ran.

Die „Depütierten“ besuchten während des Contests das Bernsteinmuseum von Palanga. Am Nachmittag dann wurde ein Großteil der Contestants zum Badminton-Spiel einberufen. Eine kleinere Gruppe führte es ins Dorf Žibininkai. Der dortige Wald bot einen vergnüglichen Aufenthalt und so manche Skulptur.

Das Motiv der Schaukel wurde im litauischen Kunstbetrieb nicht erst mit diesem Blogeintrag eingeführt Andrius Petkus sperrte  dieses Symbol 2011 in einen Vogelkäfig („La Dolce Vita“)

Das Motiv der Schaukel wurde im litauischen Kunstbetrieb nicht erst mit diesem Blogeintrag eingeführt – Andrius Petkus sperrte dieses 2011 in einen Vogelkäfig („La Dolce Vita“)

Morgen steht schon der zweite Contest an, dessen Vorbereitungen nun in den letzten Zügen sind.

CU CEOI – in Jena!

Samstag, Oktober 19th, 2013

Adria, Sonne, Wasserfälle, historische Städte – da fehlte nur noch eines: eine Medaille für das deutsche Team. Damit hat es geklappt: Friedrich Hübner wurde für seinen Platz in der oberen Hälfte des Teilnehmerfeldes mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Schon im April, bei der in Rostock ausgerichteten Ostsee-Olympiade, hatte er Bronze gewonnen und beschließt dieses Informatikolympiadenjahr also mit doppeltem Edelmetall. Herzlichen Glückwunsch!

Deutsches CEOI-Team nach der Siegerehrung (vlnr): Friedrich Hübner, Philip Wellnitz, Moritz Hilscher und Manuel Gundlach

Deutsches CEOI-Team nach der Siegerehrung (vlnr): Friedrich Hübner, Philip Wellnitz, Moritz Hilscher und Manuel Gundlach

Die anderen Mitglieder des deutschen Teams verfehlten die Medaillenplätze ein wenig unglücklich: Moritz Hilscher, der am ersten Tag noch gut gelegen hatte, hatte am zweiten Tag weniger Glück, und bei Philip Wellnitz war es umgekehrt. Insgesamt braucht es also noch mehr Stabilität. Wie gut, dass alle Mitglieder des Teams noch mindestens ein Olympiaden-Jahr vor sich haben, Friedrich und Philip sogar zwei; auf den Leistungen dieses Jahres lässt sich sicher noch einiges aufbauen.

Die deutsche Medaille ging also nach Jena, Friedrich ist Schüler des dortigen Carl-Zeiss-Gymnasiums. Als solcher wird er ganz sicher auch im nächsten Jahr die CEOI erleben: die wird nämlich im Juni 2014 in Jena ausgerichtet, von BWINF in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Mathematik und Informatik der Friedrich-Schiller-Universität und eben dem Carl-Zeiss-Gymnasium. Wir freuen uns schon drauf – CU CEOI!

Wer schreibt, der bleibt – leider diesmal nicht

Donnerstag, Oktober 17th, 2013

Der nächste Post kommt leider – was man ihm zugegeben nicht direkt ansieht – aus der Heimat, vom Schreibtisch in Bonn, seufz. Während des Rückflugs ist die 2. Wettbewerbsklausur zu Ende gegangen. Leider sieht es mit den Ergebnissen des deutschen Teams nur bedingt herausragend aus. Genaueres steht dann nach dem Teamleiter-Meeting fest, das gerade läuft.

Da erinnern wir uns dann doch lieber an die gestrige Exkursion. Hätte man ihr ein Thema geben wollen, dann eindeutig: Wasser! Denn bei den wirklich beeindruckenden Wasserfällen im Krka-Nationalpark kam das nasse Element nicht nur von unten oder der Seite (also über das Travertin-Massiv hinuntergeschossen, weswegen es eben diese Wasserfälle gibt), sondern gnadenlos auch von oben, und zwar gefühlt in identischen Mengen. Nachdem einige komplett durchnässt waren, war es dann doch besser, eine Stunde zu warten – und dann hörte der Spuk wieder auf.

Wasserfälle im Krka-Nationalpark

Wasserfälle im Krka-Nationalpark

Beim Mittagessen wurde dann auch noch der Geburtstag unseres Contestants Philip gefeiert, und zwar ziemlich „American style“. Leider hat der Chronist versäumt zu fotografieren, wie Philip mit deutlich zu kleinem Papphütchen auf dem Kopf mannhaft in seine Tröte gepustet hat. Happy birthday, sweet sixteen!

Im Hauptort der Region, Sibenik (sorry, bin zu faul, nach dem Haken auf dem S zu suchen), schien dann wieder die Sonne – wunderbar! Von der selben beschienen wurde eine 24-Stunden-Uhr mit anscheinendem Software-Fehler (sie geht zwei Stunden nach) …

24h-Uhr an der Kirche in Sibenik

24h-Uhr an der Kirche in Sibenik

… und ein offensichtlich mit Berkeley Software Distribution Unix betriebenes Schiff:

Das deutsche CEOI-Team vor einer anscheinend mit BSD-Unix betriebenen Fähre.

Das deutsche CEOI-Team vor einer anscheinend mit BSD-Unix betriebenen Fähre.

Schön!

Oh je: Deutsches Team geht baden

Dienstag, Oktober 15th, 2013

Hach, Scherz! Natürlich ist mit dieser Überschrift nicht die Leistung des deutschen Teams am ersten Wettbewerbstag gemeint. Sieht doch ganz gut aus – siehe voriges Posting. Aber der Kolumnist dieses vermutlich von einem Millionenpublikum gelesenen Mediums ist natürlich der Wahrheit verpflichtet, was das folgende erste Teamfoto nachdrücklich unter Beweis stellt:

Deutsches Team bei der CEOI 2013 (mit Guide Iva, rechts) in landestypischer Umgebung

Deutsches Team bei der CEOI 2013 (mit Guide Iva, rechts) in landestypischer Umgebung

Es war aber auch zu gutes Wetter am gestrigen Eröffnungstag, und die Aussicht auf sinkende Temperaturen verleitete sogar die Extremsportler des deutschen CEOI-Teams dazu, auf die übliche Ironman-Runde um die Halbinsel zu verzichten und einfach nur ein wenig – ja, eben – baden zu gehen. Immerhin hatte man sich bei der Practice Session bereits kräftig verausgabt – hier ein Bild aus der „Contest Hall“:

Ein Blick ins Innerste der CEOI 2013: Das Computerlabor mit den Arbeitsplätzen für die Teilnehmer.

Ein Blick ins Innerste der CEOI 2013: Das Computerlabor mit den Arbeitsplätzen für die Teilnehmer.

Und dabei herrschten noch erschwerte Bedingungen: Nicht nur mussten sich die Contestants den Übungsaufgaben stellen, sondern hatten auch noch gegen die Aussicht auf den auf einer Halbinsel wunderschön gelegenen Ortskern von Primosten und die damit verbundene Ablenkung anzukämpfen. Allein bei diesem Blick nicht einfach Aufgaben Aufgaben sein zu lassen und sich nicht in die Sonne zu legen: das war schon eine herausragende Leistung!

Ausrichtungsort der CEOI 2013: Primosten an der dalmatischen Adria

Ausrichtungsort der CEOI 2013: Primosten an der dalmatischen Adria