Archive for the ‘CEOI’ Category

Bronze unter besonderen Bedingungen!

Samstag, August 29th, 2020

Das Ergebnis der CEOI 2020 in Nagykanizsa (Ungarn): Bronze für Yasmine Briefs und Marc Strufe sowie die beiden – nichtsdestotrotz sehr beachtlichen – ersten Plätze unmittelbar im Anschluss an den Bronze-Bereich für Lorenzo Conti und Bumjun Kim.

V.l.n.r.: Lorenzo Conti (29. Platz), Yasmine Briefs (19. Platz, Bronze), Marc Strufe (24. Platz, Bronze) und Bumjun Kim (30. Platz).

Dabei war Yasmine Briefs eine von nur zwei weiblichen Teilnehmerinnen dieser Olympiade. Diese geringe Anzahl zeigt zwar, dass es in Deutschland und international noch viel zu tun gibt, um den Wettbewerb auch für Mädchen attraktiv zu gestalten. Dass Yasmine trotz dieser Widrigkeiten mit ihrem guten Abschneiden das beste Ergebnis im deutschen Team erzielt hat, demonstriert aber wieder einmal eindrucksvoll, dass Mädchen in der Informatik genau so viel erreichen können wie Jungen, und wirft auch ein gutes Licht auf das deutsche IOI-Training als Ganzes.

Auch, wenn für alle Teammitglieder sogar noch bessere Ergebnisse möglich gewesen wären, sind wir angesichts der diesjährigen besonderen Bedingungen insgesamt sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Die Pandemie hat nämlich nicht nur das Training und – ganz besonders – den Ablauf der Olympiade selber erschwert. Vielmehr haben sich auch mehrere Teilnehmernationen der seit jeher stark umkämpften CEOI dazu entschlossen, anders als sonst keine jüngeren Kandidatinnen oder Kandidaten, sondern ihr bestes Team zu dieser Olympiade zu entsenden, da dies die einzige vor Ort ausgetragene Olympiade der Saison sein wird.

Am Vormittag vor der Siegerehrung hat das Team noch einen Erlebnispark besucht und am anschließenden Abend aus einem Escape-Room erfolgreich herausgefunden (Rätsel zu lösen ist schließlich die Hauptqualifikation!). Nun befinden wir uns alle auf dem Heimweg und werden in den folgenden Tagen zur Corona-Sicherheit alle erst einmal die Öffentlichkeit meiden.

In der Zeit geht online aber fleißig die Vorbereitung für die Internationale Informatik-Olympaide weiter, die am 13. September vom Gastgeber Singapur vollständig online Veranstaltet wird. Nach dem Wettbewerb ist also vor dem Wettbewerb!

An dieser Stelle möchten wir, d.h. die Coaches Gregor Matl und Erik Sünderhauf, die aus Nagykanizsa berichtet haben, uns auch verabschieden – natürlich noch einmal mit einem herzlichen Dank an die vorzügliche Vorbereitung der ungarischen Veranstalter! Vielen Dank für’s Mitlesen und bis bald!

Knappe Ergebnisse!

Donnerstag, August 27th, 2020

Am zweiten Wettbewerbstag hatte das Team Aufklärungsarbeit im Land der Schamaninnen zu leisten (mithilfe einer cleveren Graphen-Datenstruktur), einen Frühjahrsputz durchzuführen (auf einem Baumgraphen) und Schachkombinationen zu bestimmen (hier ging es um Kombinatorik mit erstaunlich vielen Spezialfällen). Dabei konnten alle Teammitglieder schon von Beginn an Punkte sammeln (insbesondere Yasmine lag über weite Teile des Wettbewerbs hinweg im Silber-Medaillenbereich), haben sich aber letztendlich wohl zu sehr auf die Schach-Aufgabe konzentriert, die sich jedoch als die Schwerste der drei Aufgaben entpuppte (haben die vorangegangenen Schachspiele während der Anreise hier möglicherweise einen besonderen Anreiz gegeben?).

Auf dem vorläufigen Scoreboard der 56 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergibt sich nun:

  • Yasmine Briefs: 19. Platz mit 266 Punkten (133 + 133)
  • Marc Strufe: 24. Platz mit 243 Punkten (145 + 98)
  • Lorenzo Conti: 29. Platz mit 211 Punkten (160 + 51)
  • Bumjun Kim: 30. Platz mit 207 Punkten (130 + 77)

Dass Yasmine an beiden Tagen gleichviele Punkte erzielt hat, ist wohl ein Zufall, zeugt aber von kontinuierlicher Wettkampsstärke.

Damit sollten Yasmine und Marc eine Bronze-Medaille sicher erhalten, während sich Lorenzo und Bumjun beide genau an der unteren Grenze des Bronze-Bereichs befinden und noch zappeln müssen. Wir Blicken der morgigen Siegerehrung also mit Spannung entgegen und bedanken uns schon einmal für das fleißige Mitfiebern!

Kaum ist der Wettbewerb zu Ende, wird auch schon besprochen, was für Sonderfälle es in der Schach-Aufgabe möglicherweise übersehen wurden.

Ein besonderer Glückwunsch gilt außerdem dem polnischen Team, das sowohl den ersten (Tomasz Nowak mit 466 Punkten) als auch den zweiten Platz (Marcin Martowicz mit 446 Punkten) belegt. Auf der IOI in wenigen Wochen ist hier also erneut mit starker Konkurrenz zu rechnen!

Ins Schwarze getroffen?

Mittwoch, August 26th, 2020

Die Ergebnisse des ersten Wettbewerbstags: Alle deutschen Teilnehmer liegen im Mittelfeld, wobei Lorenzo sogar sehr weit ins obere Mittelfeld (13. Platz von insgesamt 56 Teilnehmerinnen und Teilnehmern) vorgedrungen ist. Tatsächlich ist das gesamte Teilnehmerfeld sehr dicht gedrängt im Bereich zwischen 100 Punkten (45. Platz) und 175 Punkten (8. Platz) und auch das gesamte deutsche Team liegt – nur 30 Punkte auseinander – gut platziert in diesem Mittelfeld (Bumjun: 130, Yasmine: 133, Marc: 145, Lorenzo: 160 Punkte). Der Grund dafür ist wohl, dass eine vergleichsweise einfache Aufgabe überwiegend gelöst wurde, während es für die anderen beiden, erheblich kniffligeren Aufgaben fast ausschließlich Teilpunkte gab. Folglich ist auch für das gesamte deutsche Team noch nichts sicher, aber noch alles möglich.

Der Ort des Geschehens: Nagykanizsa (Aussprache: Nasch-Kanischa, bedeutet in etwa „Großkirchen“)

In der Zwischenzeit haben wir uns auch abseits der Wettbewerbe auf so viele Abenteuer begeben, dass wir kaum mehr zu diesem Blogeintrag gekommen sind. Das Programm der ungarischen Veranstalter „reichhaltig“ zu nennen, wäre eine Untertreibung! Am Dienstag ging es bald nach dem Wettbewerb zum See Csónakázó, wo vom Orientierungslauf bis zur Drachenbootfahrt so ziemlich alle denkbaren Aktivitäten für uns vorbereitet waren. Dazu zählen auch: Das Erklimmen einer Aussichtsplattform, eine Rundfahrt mit dem Fahrrad um den See und eine Tretbootfahrt im Anschluss an das Rudern im Drachenboot (dadurch wurden Arme und Beine auch gleichmäßig trainiert…). Und das war erst der Anfang! Am Abend wurden parallel zu einer Grillparty am See auch verschiedene traditionelle ungarische Aktivitäten angeboten, darunter Bogenschießen (mehrere Teammitglieder haben sogar die Zielscheibe getroffen!), Messerwurf (bei Coach Erik landeten die meisten Messer im Brett, dicht gefolgt von Yasmine) und eine Betätigung, deren korrekte Bezeichnung unserer Einschätzung zufolge ‘Goaßlschnalzen’ ist (engl. vermutlich ‘Whipcracking’; das Ziel ist es, mit einer Peitsche ein knallendes Geräusch in der Luft zu erzeugen; nach zahlreichen fragwürdigen Versuchen hatte unser Team hier auch Erfolg!).

Das Team und Coach Erik Sünderhauf auf einer überraschend hohen Aussichtsplattform mit See Csónakázó im Hintergrund.

Wer wohl das Rennen macht? Hier ist Yasmine Briefs jedenfalls an der Spitze!

Dem zweiten Wettbewerbstag kann Marc Strufe auch mit Freude entgegenblicken!

Wer wird morgen der Größte sein? Lorenzo Conti legt schon mal stark vor!

Bumjun Kim hat das Ziel ebenfalls treffsicher ins Auge gefasst!

Der morgige Wettbewerb kann wieder von 8 bis 13 Uhr unter https://ranking.cms.inf.elte.hu/ live mitverfolgt werden.

Die Spiele sind eröffnet!

Montag, August 24th, 2020

Die CEOI wurde heute Nachmittag im Rahmen einer feierlichen Zeremonie offiziell eröffnet! Dabei wurden wir neben einigen sehr guten und tiefgründigen (dies wurde uns zumindest von Muttersprachlern versichert) Reden, die leider überwiegend in Ungarisch vorgetragen wurden, Zeugen verschiedener musikalischer und artistischer Darbietungen seitens lokaler Vereine sowie von Schülerinnen und Schülern der ausrichtenden Schule, die von einem Bläser-Ensemble bis hin zu einer Ballett-Performance reichten und – zumindest was die Abenteuerlichkeit anbelangt – ohne Zweifel in einer eindrucksvollen Seilhüpf-Einlage gipfelten.

Ein Bläser-Ensemble hat für die musikalische Untermalung der Eröffnungszeremonie gesorgt.

Zusätzlich wurden verschiedene akrobatische und tänzerische Stücke wie diese ballettähnlich anmutende Einlage aufgeführt.

…gekrönt von einer Seilhüpf-Nummer, die besonders schwer bildlich festzuhalten ist.

Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie hat sich das Team noch mit einer Runde Tischtennis gestärkt…

Von links nach rechts: Marc Strufe, Coach Erik Sünderhauf und Yasmine Briefs beim Rundlauf.

…und ist nun bereit für den ersten Wettbewerbstag!

V. l. n. r.: Marc, Lorenzo, Yasmine und Bumjun sind in Angriffslaune!

Der erste Wettbewerb wird morgen von 8 Uhr bis 13 Uhr stattfinden und das Ranking lässt sich unter https://ranking.cms.inf.elte.hu/ live mitverfolgen.

Probe geglückt!

Montag, August 24th, 2020

Nachdem wir gestern nach einem Zwischenhalt inklusive Kartenspiel in Budapest zu später Stunde unseren Zielort Nagykanizsa erreicht haben und von den herzhaften Ungarischen Veranstaltern sogleich mit vorzüglicher Pizza versorgt wurden, hat heute Vormittag die Practice Session stattgefunden: dort haben alle Teammitglieder die Funktionen und Grenzen des Wettbewerbssystems ausgetestet und ihre mitgebrachten Tastaturen angeschlossen (dies dient jedoch weniger der Hygiene, sondern ist vielmehr dem üppigen Ungarischen Tastaturlayout geschuldet, das als Alternative bereitstünde).

Von links nach rechts: Yasmine Briefs, Lorenzo Conti, Marc Strufe und Bumjun Kim bei der Practice Session.

 

Ungarn, wir kommen!

Sonntag, August 23rd, 2020

Soeben ist das deutsche IOI-Team – bestehend aus Yasmine Briefs, Lorenzo Conti, Bumjun Kim und Marc Strufe – zur diesjährigen Zentraleuropäischen Informatik-Olympiade (CEOI) aufgebrochen! Anders als die zurückliegende Baltische Informatikolympiade und auch die Internationale Informatik-Olympiade, die für Mitte September ebenfalls ins Internet verlegt wurde, wird die CEOI vor Ort im beschaulichen Örtchen Nagykanizsa im Westen Ungarns nahe der Kroatischen Grenze stattfinden, wo die Corona-Fallzahlen auf vergleichsweise niedrigem Niveau liegen. Von 13 teilnehmenden Nationen wird etwa die Hälfte vor Ort erscheinen, während die übrigen Teams den Weg einer Online-Teilnahme unter Beaufsichtigung gewählt haben.

Selbstverständlich sind dabei zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. So verfügen alle Teammitglieder und auch die Coaches Gregor Matl und Erik Sünderhauf bereits über ein breites und stetig wachsendes Sortiment an Gesichtsmasken, aber auch die weiteren Hygieneregeln werden natürlich großgeschrieben.

Im Moment befinden wir uns noch am Anfang einer 12-stündigen Zugfahrt, bevor morgen Practice Session, eine spielerische Stadtbesichtigung sowie die feierliche Eröffnungszeremonie auf uns warten. In den folgenden Tagen sind neben den Wettbewerben auch vor allem (mitunter recht sportliche) Aktivitäten unter freiem Himmel geplant, zu denen das vorhergesagte exzellente Wetter reichlich Gelegenheit bieten sollte.

Für weitere Informationen und Updates empfehlen wir neben diesem Blog auch die offizielle Seite der Olympiade sowie die Social-Media-Kanäle des BWINF auf Twitter, Instagram oder Facebook.

Schiffbruch erlitten

Sonntag, Juli 28th, 2019

… hat das deutsche Team mit seinem Ergebnis bei der diesjährigen CEOI sicherlich nicht dafür aber heute morgen ganz wörtlich beim bereits angekündigten Donauseitenkanalwildwasserparkrafting: als das Schlauchboot des Deputys auf freier Strecke Halt machte, fuhr unsere Mannschaft mit dem ihren auf und kenterte genau 17 Sekunden später*. Davon unbeeindruckt konnten unsere Jungs aber offensichtlich vom nassen Element nicht genug bekommen und gingen danach als einzige Delegation noch zum Schwimmen mit so viel Enthusiasmus, dass sie darüber das Mittagessen ganz vergaßen und folglich verpassten.

Leider können wir im Bezug auf den Wassersport weder mit Fotos noch mit Videos dienen (weil nass), als Ersatz haben wir aber diese Perle der Filmkunst vom gestrigen Abend (Stil: film noir in den Hauptrollen: Lennart, die Hände des Deputys und Grillkäse)…

Obwohl das Team beim Wassersport jede Menge Spaß hatte, war der eigentliche Höhepunkt des heutigen Tages zweifelsohne die Abschlusszeremonie mit der darin eingebetteten Siegerehrung, in der auch Lennart seine Bronzemedaille erhielt.

Lennart bekommt Medaille und Urkunde von Monika Steinová, der Vorsitzenden des Scientific Committee der diesjährigen CEOI, überreicht

Als Gesamtsieger wurde der Ungar Tóth Balázs ausgezeichnet, der 374 von 600 Punkten für seine Lösungen erhielt. Besonders erfreulich, bedenkt man die chronischen Probleme der nationalen und internationalen Informatikwettbewerbe Teilnehmerinnen zu finden, war, dass gleich zwei der jungen Frauen im Feld Medaillen erringen konnten: sowohl Laura Ioana Georgescu aus Rumänien als auch die Ukrainerin Sofiia Melnyk durften sich über Silber freuen. An dieser Stelle ein herzlicher Glückwunsch an alle Medaillengewinner zu ihrer großartigen Leistung! Doch auch wer bei dieser außergewöhnlich starken Konkurrenz leer ausgegangen ist, kann stolz sein, es so weit geschafft zu haben, denn damit gehört er zweifelsfrei zu den besten Nachwuchsinformatikern seines jeweiligen Landes.

In einem Blogbeitrag über die Siegerehrung dürfen natürlich auch die obligatorischen Mannschafts- und Medaillenfotos nicht fehlen eine Pflicht, der wir hiermit nur allzu gerne nachkommen:

Wer im feinen Zwirn zur Siegerehrung erscheint, der bekommt auch eine Medaille (oder war es umgekehrt?) v.l.n.r.: Erik Sünderhauf (Platz 36), Luis Bahners (Platz 48), Lennart Ferlemann (Bronze; Platz 16) und Vincent de Bakker (Platz 43)

Lennart mit seiner wohlverdienten Bronzemedaille

Im direkten Anschluss an die Siegerehrung gab es exklusiv für die Teamleiter und Deputys ein besonderes Abendessen eine vermutlich gutgemeinte, aber doch etwas experimentelle Entscheidung der Organisatoren. Wir waren demgemäß auch froh, dass wir unsere Teilnehmer zumindest bei der abschließenden Party sehen durften.

Morgen wird das deutsche Team dann wieder in die Heimat reisen, bevor es für unsere Jungs schon in exakt einer Woche zur IOI nach Baku geht. Auch über diesen abschließenden und krönenden Wettbewerb des Jahres wird natürlich an dieser Stelle eifrig berichtet werden – dann allerdings in anderer Person, da die Teamleitung zwischen den Olympiaden wie üblich wechselt. Wir verabschieden uns somit an dieser Stelle, wünschen der Mannschaft schon jetzt viel Erfolg und werden für die Jungs definitiv aus der Ferne die Daumen drücken.

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* na gut, die Zeitangabe ist frei erfunden, da der Teamleiter gar nicht persönlich dabei war (er ist eben ein alter Langeweiler es gab nicht genug Boote für alle)